Tomaten Pflanzen pflegen: 12 ultimative Tipps direkt vom Gärtner

Überblick

Basis: Gesunde Jungpflanzen sind das A und O für eine reiche Ernte.

Um eine gute Grundlage für die eigene Tomaten Ernte zu haben sind gesunde Jungpflanzen wichtig. Aber woran erkennt man gesunde Tomaten Jungpflanzen?

Ein kräftiger Stamm und grüne Blätter sollten vorhanden sein. Die Wurzeln sollten möglichst hell sein. Sind die Wurzeln schon dunkelbraun, sind diese schon am Absterben. Ohne ein gesundes und kräftiges Wurzelwerk wird die Pflanzen nur schlecht mit Nährstoffen versorgt.

Standort: Garten, Balkon, Terrasse – wo können die Tomaten Pflanzen wachsen?

Brauche ich unbedingt ein Glashaus, um Tomaten anbauen zu können? Die Antwort ist: Nein, auch Garten, Balkon oder Terrasse funktionieren als Standort – aber es ist gut ein paar Punkte zu beachten.  

Sonnig, warm und regengeschützt

Grundsätzlich sollte ein sonniger und warmer Standort gewählt werden. Ein regengeschützter Platz ist sehr zu empfehlen. Im Garten kann das zum Beispiel eine Hausmauer mit Dachüberstand oder ein Platz neben einer Gartenhütte sein. Super ist aber auch ein überdachter Standort, wie Balkon oder Terrasse. Ist kein regengeschützter Platz vorhanden, sind Regenschutzhauben oder ein Folienüberstand eine gute Lösung für nasse Sommer.

 

Besonders im Garten kommt es schon etwas drauf an, wie regenreich der Sommer wird. Die meisten Tomatensorten sind bei nasser Witterung anfällig für Kraut- und Braunfäule. Will man also auf Nummer Sicher gehen, ist es ratsam für die Tomaten Pflanzen irgendeine Form von Regenschutz im Petto zu haben. Ist das nicht möglich, kann man auch besonders robuste Tomatensorten pflanzen. Erfahrungsgemäß sind ohne Regenschutz auch eher kleinfrüchtige Sorten, die schneller abreifen, besser geeignet.

Beet oder Hochbeet im Garten

Im Garten können Tomaten in einem Beet oder Hochbeet angebaut werden. Besonders im Hochbeet sollten Tomatensorten gepflanzt werden, die eher niedrig bleiben. Das kann zum Beispiel eine Buschtomate sein. Da viele Sorten sehr hochwachsen, wird es sonst – in dem ohnehin schon höher gelegenen Hochbeet – schwierig mit der Ernte und Pflege. Wer will schon immer mit der Leiter im Garten unterwegs sein?

Kübel auf Balkon oder Terrasse

Tomaten gedeihen auch sehr gut in einem Kübel oder Balkonkasten. Wie groß das Pflanzgefäß sein sollte, hängt von der Tomaten Sorte ab. Klein wüchsige Balkontomaten können in einem Balkonkasten wachsen. Alle anderen Tomaten Sorten sollten in einen größeren Kübel gepflanzt werden. Dabei ist der Auswahl keine Grenzen gesetzt. Egal ob Fleischtomate, Strauchtomate, Eiertomaten oder Cocktailtomaten – alle wachsen gut in einem ausreichend großem Kübel.

Pflanzgefäß Größen:

    • Für Sorten bis 1 Meter Höhe: Durchmesser von mindestens 25 cm und 30 cm Höhe

    • Für höhere Sorten: Durchmesser von mindestens 30 cm und 30 cm Höhe

Erde und Nährstoffe: Wichtig für ein gesundes Wachstum und aromatische Früchte.

Wie wichtig Nährstoffe für Pflanzen sind, wird häufig unterschätzt. Will man reichlich Tomaten ernten, müssen die Pflanzen auch mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Nährstoffe sind die Nahrung für Pflanzen. Wir leben ja auch nicht nur von Wasser, Luft und Liebe. Zudem ist nicht nur die richtige Tomatensorte wichtig für einen guten Geschmack. Es ist erwiesen, dass eine gute Nährstoffversorgung auch für aromatische Früchte sorgt.

Tomaten sind Starkzehrer. Das heißt, dass die Pflanzen viele Nährstoffe benötigen, um gut und ertragreich zu wachsen.

Nährstoffe bereitstellen

Für eine optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen eignet sich eine gute Erde, der bereits der nötige Dünger zugegeben ist. Hat man einen eigenen Kompost im Garten, kann man zusätzlich gut abgelagerte Komposterde untermischen. Auch ein abgelagerter Mist kann eine gute Zugabe zur Erde sein. Zu beachten ist jedoch, dass es weder frischer Kompost, noch frischer Mist sein darf. Die Nährstoffe aus dem Kompost oder Mist stehen nicht sofort für die Pflanzen zur Verfügung. Diese Zugaben ersetzen daher nicht sofort verfügbaren Dünger.

Ob man sich nun für die Erde im Garten oder eine Kübelkultur entscheidet, wichtig ist eine lockere Erde für die Pflanzen.

Tipp vom Gärtner:

Fehlt eine Erde mit Langzeitdünger, ist es empfehlenswert, die Pflanzen wöchentlich mit einem Flüssigdünger zu gießen.

Timing: Wann ist die beste Zeit zum Pflanzen?

Nicht zu früh und nicht zu spät pflanzen – ein Geheimnis für eine reiche Tomaten Ernte.

Zu frühes pflanzen riskiert Kälteschäden

Tomaten mögen es gar nicht kalt. Das sollte beim Pflanzzeitpunkt beachtet werden. Am besten wartet man deshalb bis Mitte Mai die Eisheiligen vorbei sind. Das gilt besonders dann, wenn die Tomaten im Garten wachsen sollen.

An einem sehr geschützten Platz können die Tomaten auch schon früher gepflanzt werden. Wichtig ist es die Pflanzen dann gut mit Vlies oder einer Folienhaube vor Frost zu schützen.

Zu spätes pflanzen mindert die Erntemenge

Erst spät im Sommer mit dem Pflanzen zu beginnen ist aber auch nicht die beste Idee. Dann bleibt den Tomaten nicht mehr viel Zeit, bis der kalte Herbst kommt. Dadurch fällt durch sehr spätes Pflanzen die Tomaten Ernte deutlich kleiner aus.

Welche Tomaten kann ich trotzdem erst im Sommer pflanzen?

Die beste Lösung sind Tomaten Pflanzen, die bereits erste Früchte tragen. So kann man gleich losnaschen.

Einpflanzen: Diese Fehler sollte man vermeiden.

Fehler Nr. 1: Falsche Pflanztiefe

Die Tomaten Pflanzen sollten bis zu den Keimblättern in die Erde eingegraben werden. Die Keimblätter sind die kleinen, leicht spitzen, Blätter ganz unten an am Stamm. Tomaten Pflanzen bilden so seitlich am Stamm noch weitere neue Wurzeln.

Tipp vom Gärtner:

Wenn die Pflanzen angewachsen sind, kann noch etwas Erde an gehäufelt werden. So können noch mehr Wurzeln gebildet werden. Gute Wurzeln bieten der Pflanze guten halt und sorgen für üppiges Wachstum.

Fehler Nr. 2: Zu kleiner Pflanzabstand

Wichtig ist es, einen ausreichenden Abstand einzuhalten. Optimal ist ein Abstand von circa 50 cm zwischen den Tomaten Pflanzen. Durch den großzügigen Pflanzabstand können die Blätter am Morgen oder bei feuchter Witterung besser abtrocknen. Das schnelle abtrocknen schützt vor Pilzkrankheiten. Ein netter Nebeneffekt ist die einfachere Pflege durch das größere Platzangebot.

Niedrigere Pflanzen, die den Tomaten Gesellschaft leisten sollen, können auch näher dazu gepflanzt werden. Mit einem Abstand von circa 15 cm funktioniert das gut. Hohe Pflanzen, die den Blättern der Tomaten Platzkonkurrenz machen, sollten weiter weg wachsen.

Pflanznachbarn: Das sind die Besten und warum Blühpflanzen nicht fehlen sollten.

Blühende Pflanznachbarn

Blühende Pflanznachbarn locken nützliche Insekten an. Diese Nützlinge sind zu einen wichtig, um die Tomaten Pflanzen zu bestäuben. Diesen Job übernehmen vor allem Wildbienen und Hummeln. Je mehr Bestäuber vorhanden sind, desto größer wird die Tomatenernte. Sind keine Insekten vorhanden und fehlt auch Wind, werden die Blüten kaum bestäubt. Am Ende gibt es nur kleine und wenige Früchte. Zudem werden auch Nützlinge wie Schwebfliegen und Marienkäfer angelockt. Der Nachwuchs dieser fleißigen Helferlein vertilgen Blattläuse.

Gute blühende Pflanznachbarn: Ringelblume, Tagetes (Studentenblume), Basilikum, Thymian, Löwenmäulchen, Salvien

Weitere gute Pflanznachbarn

Doch es gibt noch weitere Pflanzen, die sich super mit Tomaten im Kübel oder Beet kombinieren lassen. Teils bringen diese einfach Abwechslung auf den Teller, teils haben diese einen positiven Effekt auf die Tomatengesundheit. Knoblauch soll zum Beispiel Blattläuse fernhalten und vor Pilzkrankheiten schützen. Aber auch Kohlrabi, Buschbohnen, Sellerie, Spinat, Petersilie und Lauch sind gute Pflanznachbarn von Tomaten.

Schlechte Pflanznachbarn

Diese Pflanznachbarn sollten vermieden werden: Erbsen, Kartoffeln, Rote Beete, Immergrün und Fenchel.

Gute und schlechte Pflanznachbarn im Überblick:

Gute Nachbarn

  • Ringelblume,
  • Tagetes (Studentenblume),
  • Basilikum,
  • Thymian,
  • Löwenmäulchen,
  • Salvien,
  • Knoblauch,
  • Kohlrabi,
  • Buschbohnen,
  • Sellerie,
  • Spinat,
  • Petersilie
  • und Lauch

Schlechte Nachbarn

  • Erbsen,
  • Kartoffeln,
  • Rote Beete,
  • Immergrün
  • und Fenchel

Rankhilfe: Welche ist die richtige Stütze für die Pflanzen?

Es gibt kaum Tomaten Sorten die komplett ohne Stütze auskommen. Die meisten Pflanzen werden zu hoch oder tragen üppige Früchte. Da braucht es halt für die Gewächse.

Schnüre

Schnüre eignen sich gut zum Hochleiten von Tomaten Pflanzen unter Vordächern oder auf dem Balkon. Die Pflanzen werden für einen guten Halt am besten wöchentlich um die Schnur gewickelt. Die Schnur sollte dabei immer unterhalb der Blätter sein.

Stäbe als Stütze

Hat man keine Möglichkeit zum Befestigen von Schnüren, eignen sich auch Stäbe als Stütze. Entweder nutzt man dickere Bambusstäbe, Spiralstab oder einen anderen stabilen Stab, der eben gerade zur Verfügung steht. Solche Stäbe sind eine Investition, von der man lange etwas hat. Auch für andere Pflanzen lassen sich diese als Stütze nutzen. An einem Spiralstab kann die Pflanze ähnlich wie um eine Schnur gewickelt werden. Verwendet man einen geraden Stab sind noch Klammern oder Drähte zur Befestigung notwendig.

Was wenn ich auf kompliziertes Aufbinden verzichten möchte?

Hängende Balkon Tomaten, die als Kübelkultur gut funktionieren, brauchen zum Beispiel nicht unbedingt eine Stütze. Auch die stämmigen Buschtomaten kommen meist ohne Stütze aus. Wir empfehlen trotzdem wenigstens einen einfachen Stab einen Zaun oder ein Balkongeländer, als Stütze bei Sturm. Die Pflanze wird hier nur ein oder zweimal befestigt. Sicher ist sicher, man weiß ja nie was das Wetter bringt.

Tomaten gießen: Die optimale Bewässerung.

Junge Tomaten Pflanzen benötigen nur wenig Wasser und sollten nur sparsam gegossen werden. Hierdurch wird eine kräftige Wurzelbildung gefördert und die Pflanzen wachsen stabiler und gesünder.

Sobald die ersten Früchte heranwachsen, benötigen die Tomaten Pflanzen eine gute Wasserversorgung. Faustzahl: circa 1,3 Liter pro Pflanze und Tag zu Beginn. Im Sommer sind knappe 3 Liter pro Pflanze und Tag ein guter Richtwert. Je nach Wetter, Sonnenschein und Regen sollte die Wassermenge etwas angepasst werden.

Tipp vom Gärtner:

Die Pflanzen sollten am besten direkt unten in die Erde gegossen werden. Sind die Blätter häufig nass, kann dies zu Pilz Krankheiten führen. Außerdem ist auch immer gut, mit der Hand die Feuchte der Erde zu prüfen und die Gießmenge daran anzupassen.

Tomaten ausgeizen: Warum es so wichtig ist und wie's geht.

An Tomaten Pflanzen wachsen aus allen Blattachseln – also zwischen Blatt und Stamm – neue Triebe. Diese Triebe nennt man Geiztriebe. Diese Triebe entziehen der Pflanze Kraft und Nährstoffe, die dann nicht mehr zur Bildung von Früchten genutzt werden können. Lässt man alle diese Geiztriebe wachsen, hat man irgendwann nur noch massig Blätter und Blüten, aber fasst keine Tomaten. Zudem kann durch die vielen Blätter die Luft an den Pflanzen nur noch schlecht zirkulieren, wodurch sich dann eher Krankheiten und Schädlinge halten können. Die kleinen Geiztriebe sollten also regelmäßig entfernt werden.

Tomaten Pflanze 2-Triebig ziehen

Wer die Tomaten Pflanzen in einen besonders großen Kübel, einem Beet oder Hochbeet wachsen lässt, kann den ersten kräftigen Seitentrieb wachsen lassen. Die Pflanze wächst dann 2-Triebig. Alle weiteren Geiztriebe sollten aber unbedingt entfernt werden.

Und was, wenn ich mir dieses ausgeizen ersparen möchte?

Die Lösung ist es, die richtige Sorten zu wählen. Ohne Ausgeizen kommen Buschtomaten oder kleinere Balkontomaten Pflanzen gut aus. Diese Pflanzen bilden nur begrenzt Seitentriebe. Bei Busch- und Balkontomaten Pflanzen ist es sogar besser komplett auf das Ausgeizen zu verzichten.

Tipp vom Gärtner:

Die Triebe bricht man am besten in den Morgenstunden mit der Hand aus. Dann brechen die Triebe gut und die offene Wunde kann schnell abtrocknen. Ideal ist es, wenn die Triebe eine Länge von circa 5 cm haben.

 

Entblättern: Überschüssiges Grün entfernen.

Das Entfernen überschüssiger Blätter dient einer optimalen Luftzirkulation an den Pflanzen. Dies wirkt vorbeugend gegen Pilzinfektionen (wie der Krautfäule). Letztendlich wachsen an gesunden Pflanzen mehr Tomaten zum Ernten.

Aber was sind jetzt überschüssige Blätter?

    • Gelbe oder abgestorbene Blätter
    • Blätter die den Boden berühren
    • Alle Blätter vom Boden bis zur untersten roten Tomatenrispe

Diese überschüssigen Blätter werden von der Tomaten Pflanze nicht mehr benötigt und können entblättert werden.

Tipp vom Gärtner:

Es sollten maximal drei Blätter auf einmal entfernt werden.

Obersten Trieb kappen: Wann sollte die Spitze abgeschnitten werden?

Wird der oberste Trieb einer Tomaten Pflanze abgeschnitten, wächst diese nicht mehr weiter in die Höhe.

Für das Kappen der Triebspitze gibt es zwei gute Gründe:

1.     Die Pflanzen werden zu hoch für den vorhanden Platz.

2.     Die Früchte sollen noch abreifen, bevor der kalte Herbst kommt.

Möchte man nicht, dass eine Tomaten Pflanze nicht mehr höher wird, schneidet man einfach den obersten Trieb ab. Dann kann man weiterhin in bequemer Höhe an der Pflanze arbeiten.

Aber besonders wichtig ist es im Spätsommer die Triebspitze zu kappen. Da die obersten Früchte noch ca. acht Wochen benötigen, um reif zu werden. Wird es zu kalt im Herbst werden die Früchte nicht mehr richtig reif und platzen häufig auf. Schneidet man die Triebspitze ab, werden keine neuen Blüten mehr gebildet und die Pflanze steckt mehr Kraft in die vorhandenen Früchte.

Tipp vom Gärtner:

Wird die Triebspitze gekappt, sollten noch zwei Blätter über der obersten Tomaten Rispe stehen bleiben. Nach dem Entspitzen werden die Pflanzen sparsamer gegossen.

Tomaten Ernte: Genießen Sie Ihren Eigenanbau.

Ca. 8-10 Wochen nach der Pflanzung können die ersten Tomaten geerntet werden. Es sei denn, man nimmt Tomaten Pflanzen, die bereits Früchte tragen – dann wird natürlich gleich losgenascht.

Die Farbe der Früchte ist nicht bei allen Sorten passend, um Reife Früchte zu erkennen. Schließlich gibt es Tomatensorten in allen Farben – Gelbe, grünliche, schokobraune, schwarze und alles was dazwischenliegt. Am besten findet man reife Tomaten, wenn die Früchte auf Druck zwischen den Fingern leicht nachgeben.

Sind die Tomaten im Herbst noch nicht reif, können die Früchte an einem warmen Ort noch nachgereift werden.

Tipp vom Gärtner:

Tomaten sollten nicht unter 8-10 °C gelagert werden, da hierdurch das Aroma verloren geht.